| Kulturbetrieb„Das also ist des Pudels Kern“ sagt Faust und drückt damit eine tiefe Erkenntnis aus, die er soeben gewonnen hat. Seit wann hat der Pudel einen Kern? Was soll denn das sein? Ach so, das ist gar nicht wörtlich gemeint. Und so geht es mit vielen Tieren, Pflanzen und auch mit dem Menschen, die uns durch die Sprache gewisse Zweideutigkeiten liefern, aber auch mehr oder weniger tiefe Lebensweisheiten. „Naturweisheiten“ eben, mit Hintersinn und Humor: Das Schwein ein menschliches ist ungeraten.“ Sechzig solch überraschende Sprachspielereien hat Norbert Autenrieth in diesem Büchlein zusammengetragen. Illustriert sind sie kongenial vom Grafiker Frank Drechsler. Der Leser hat die freie Auswahl, zuerst jeweils den Text zu lesen oder sich über die Grafik Gedanken zu machen – in jedem Fall eine Überraschung und er wird sein Amüsement finden. Ein Büchlein, das sich auch gut eignet, andere als Geschenk mit „Naturweisheiten“ zu beglücken. Die Lippe „Die große Lippe zu riskieren Umfang: 128 Seiten Diesmal gibt es schon nach zwei Jahren einen neuen Literaturkalender. Nach dem neuen Konzept ist es ein 2-Wochen-Wandkalender im Format DIN A3 mit 27 Texten und 28 Bildern auf 30 Seiten (15 Blatt beidseitig bedruckt): Lyrik und Kurzprosa von Thüringer Autoren, kombiniert mit Fotos von Fotoclub-Kontrast-Mitgliedern oder Malerei und Grafik von Thüringer Künstlern. Gestaltet wurde der Kalender wieder von Designakut (Andreas Kuhrt) unter dem Label Edition Sinnbild. Initiator und Herausgeber ist der Südthüringer Literaturverein, der Thüringer Autoren zu Textbeiträgen für den Kalender aufruft und diese dann auswählt und als Ausgangsmaterial für die Kalendergestaltung zur Verfügung stellt. Es kommen 27 verschiedene Autoren zu Wort, die Gedichte oder kurze Geschichten schreiben. Viele Autoren (vor allem Mitglieder des Südthüringer Literaturvereins) beteiligen sich seit 1998 regelmäßig an den Literaturkalendern, einige machen sporadisch mit oder kommen neu dazu. Zu den vorgegebenen Texten werden dann passende Bilder gesucht, die die Texte nicht einfach illustrieren, sondern mit ihnen in eine spannungsvolle Beziehung treten sollen. Im Zusammenspiel von Bildern, Texten und einem oft ungewöhnlichen, bildhaften Textsatz entstehen so sinnbildhafte Kalenderblätter als eigenständige kleine Kunstwerke. Die Bilder stammen meist von Mitgliedern des Fotoclubs Kontrast Suhl (als langjähriger Projektpartner des Südthüringer Literaturvereins), manche von befreundeten Fotografen oder sind Kunstwerke der Malerei, Grafik, Skulptur oder Glasgestaltung von befreundeten Künstlern. Als Titelblatt des Literaturkalenders wurde diesmal ein „märchenhaftes“ Foto von Julia Didelot (juliette-fotografie.de) gewählt: Die „Märchenstunde“ bringt sehr schön eine Erzählsituation und heimatliches Flair zum Ausdruck und ist ein toller, sympathischer, emotional anrührender Blickfang. Der Literaturkalender 2026 entstand in Zusammenarbeit mit dem Südthüringer Literaturverein und dem Fotoclub Kontrast Suhl. Ich bin dabei - und sehr gespannt auf das fertige Buch! |
|